Eine der Standarduntersuchungen beim Augenarzt ist die Untersuchung der Sehschärfe. Diese Untersuchung lässt sich sehr gut mit weiteren Vorsorgeuntersuchungen kombinieren. So kann der Augenarzt den Gesamtzustand der Augen einschätzen. Stellt er eine Sehschwäche fest, kann er dieser gleich auf den Grund gehen und sie behandeln, beispielsweise mit der Verschreibung einer Brille oder von Kontaktlinsen. Oft finden Augenärzte bei diesen Untersuchungen erste Hinweise auf eine Augenerkrankung. Frühzeitig entdeckt und behandelt kann kein großer Schaden entstehen. Doch unentdeckt führen manche Augenerkrankungen zu schwerwiegenden Probleme, beispielsweise ein zunächst harmlos erhöhter Augeninnendruck. Welche Untersuchungen kann der Augenarzt in seiner Praxis machen?
Den Visus, auch Sehschärfe genannt, zu untersuchen, ist eine der Standarduntersuchungen beim Augenarzt, die zu jeder Standarduntersuchung gehört. Mit dem Test des Visus kann der Augenarzt die Leistungsfähigkeit der Augen beurteilen. Per Definition ist die Leistungsfähigkeit der Augen die Fähigkeit, zwei Punkte, die genau nebeneinander liegen als zwei getrennte Punkte wahrzunehmen. Dabei hat das Auge im Zentrum der Netzhaut das höchste Auflösungsvermögen. Nach außen nimmt sie immer mehr ab.
Die Untersuchung der Sehschärfe ist eigentlich sehr einfach. Mithilfe von Sehtafeln, auf den Buchstaben, Ziffern und Zeichen, sogenannte Landoltringen, testet der Augenarzt in Trier den Visus.
Bei den Landoltringen handelt es sich um ein Normsehzeichen, das in der EU vorgeschrieben ist, um die Sehschärfe zu bestimmen. Sie eignen sich auch, um die Sehschärfe bei Analphabeten und Kindern zu messen.
Die Symbole sind Kreise mit einer Öffnung. Die Öffnung ist 1/5 des Kreisdurchmessers groß. Dabei gibt es acht mögliche Stellungen für die Ringöffnung: vier in gerader Richtung, also rechts, links, oben, unten, und vier um 45 Grad dazu versetzt.
Gegenüber den traditionellen Sehtests mit Buchstaben haben Landoltringe den Vorteil, dass sie weder leicht zu erraten noch leicht zu merken sind. Der Prüfling muss erkenne, wo sich die Öffnung im Kreis befindet.
Wer einen Landoltring mit einer Öffnung von nur 1,45 Millimetern aus fünf Metern Entfernung erkennen kann, hat den Visus von 1,0 oder 100 Prozent.
Der Augenarzt bestimmt bei seinen Untersuchungen die Fähigkeit in die Ferne und nah zu sehen. Die Bestimmung der Fähigkeit in die Ferne zu sehen erfolgt mit einem Sehtest in fünf Meter Entfernung. Kann der Betroffene alle Zeichen gut erkennen, ist sein Visus 1,0, die Sehschärfe beträgt also 100 Prozent.
Ist das nicht der Fall, setzt der Arzt dem Prüfling stufenweise verschiedene Sehstärken auf, bis ein Visus von 1,0 erreicht ist, vorausgesetzt das Auge ist sonst gesund. Auf der Grundlage der bei dieser Untersuchung ermittelten Ergebnisse, verschreibt der Augenarzt eine entsprechende Sehhilfe.
Mit einem Phoropter ermittelt der Augenarzt die passende Stärke der Sehhilfe.
Um das Nahsehen zu prüfen, nutzt der Augenarzt verschiedene Tafeln, die der Patient aus circa 30 Zentimeter Entfernung erkennen muss. Zusätzlich bestimmt der Augenarzt die Brechkraft des Auges, um die Sehschärfe exakt zu bestimmen. Diese Untersuchung übernimmt ein Computer, der sogenannte Autorefraktometer.
Um die Augengesundheit genau beurteilen zu können, führt der Augenarzt weitere Tests durch, die er gezielt nach Befragung des Patienten durchführen kann.
Wer beim Zeitunglesen oder einer anderen Beschäftigung feststellt, dass die Sehstärke nachlässt, sollte dies von einem Augenarzt abklären lassen. Oft ist diese einfach altersbedingt. Es können jedoch auch ernsthafte Erkrankungen dahinterstecken, die plötzlich oder auch schleichend auftreten können. Diese Erkrankungen kann meist nur der Augenarzt sicher erkennen.
Wenn es zu akuten Beschwerden kommt, wie Störungen der Augenbewegung, Schmerzen oder Rötungen, ist es sinnvoll, direkt einen Augenarzt zu konsultieren. Regelmäßige Untersuchungen und Kontrollen helfen dabei, die Augengesundheit zu erhalten.
Letzte Aktualisierung am 14.11.2022.