Das Tragen einer persönlichen Schutzausrüstung klingt nach etwas, das normalerweise lediglich in Situationen mit erhöhtem Risiko vorzufinden sein sollte. Es ergibt Sinn, seine Füße mithilfe von Stahlschutzkappen zu abzudecken, wenn die Gefahr besteht, dass Objekte im Schlimmsten Fall auf sie fallen könnten. Genauso ergibt es allerdings Sinn, seine Haut mit Sonnencreme zu beschützen, falls man erhöhter und längerer Sonnenstrahlung ausgesetzt ist. Oder mithilfe von Ohrstöpseln sein Gehör bei einem Konzert zu beschützen. Überall dort, wo unser Körper empfindlich ist, was vor allem unsere externen Organe wie Augen, Ohren oder Haut sind, sorgt zusätzlicher Schutz für massiv reduzierte Wahrscheinlichkeit auf Verletzungen; viele von ihnen irreparabel.
Als Schutzbrille wird definiert, was die Augen vor schädlichen Einflüssen der Umwelt oder der Umgebung schützt. Dabei muss es sich allerdings gar nicht zwangsläufig um die üblichen Verdächtigen wie Labor, Zahnarzt oder Baustellen handeln. Denn obwohl die Verdunstung von Chemikalien, Mikroorganismen oder Staub, Funken und Splitter von Bohrern oder Schweißgeräten die offensichtlichsten Fremdkörper sind, sind sie keinesfalls die Einzigen. Auch greifbare Einflüsse wie Licht und Laserlicht, UV-Strahlung oder Blaulicht, sowie starke Wettereinflüsse wie Wind können ernsthafte Schäden an unserer Netzhaut verursachen. Dementsprechend gibt es auch eine Vielzahl an Brillen abseits von Schweiß- oder Laserschutzbrillen, die für alle Eventualitäten vorbereiten. Sonnen- und Skibrillen, die darauf ausgelegt sind, Licht und besonders Ultraviolette Strahlung fernzuhalten; spezielle Blaulichtfilterbrillen, die darauf ausgelegt sind, hochenergetisches blaues Licht von Computermonitoren abzuschirmen. Letztere sind allerdings gesetzlich am Arbeitsplatz nicht vorgeschrieben und erhalten so weniger Aufmerksamkeit, als ihnen zusteht.
Mögliche Konsequenzen sind vielfältig und davon abhängig, in welchem Gefahrenbereich man sich aufgehalten hat. Dringen beispielsweise Fremdkörper ein, sind Komplikationen wie Bindehautentzündungen nicht selten – ebenso wie beim Sonnenbrand des Augenlids, bei dem zusätzlich noch Augenkrebs begünstigt werden kann. Eine sogenannte Photoretinitis, eine Blaulichtgefährdung, kann die Sehrezeptoren irreversibel schädigen und so zu erhöhter Makuladegeneration führen – einer Erkrankung, die sich zur Sehbehinderung bis zum Grad der Erblindung entwickeln kann.
Vor allem bei den unsichtbaren und nicht immer gleich erkennbaren Gefahren ist ein Präventivschutz im Zeitalter der Technologien von immer größerer Bedeutung. Während die durchschnittliche Zeit, die wir vor Bildschirmen verbringen, immer weiter zunimmt, wird auch die Belastung für unsere Augen immer konkreter und eine Entzündung oder eine Abschwächung unseres Sehorgans immer wahrscheinlicher. Es ist zu einfach, sich auf sein Sehorgan zu verlassen, ohne Vorkehrungen zu treffen. Tatsache ist allerdings: wer sich häufig in Situationen wiederfindet, die eine besondere Reizung des Auges hervorrufen – auch, wenn es sich nicht um seinen Arbeitsplatz handelt – der macht mit einer Schutzbrille welcher Art auch immer ein gutes Investment in seine gesundheitliche Zukunft.
Letzte Aktualisierung am 22.11.2022.