Seit dem 1. Januar 2015 ist die elektronische Gesundheitskarte (eGK) ein unverzichtbarer Begleiter für gesetzlich Versicherte in Deutschland. Sie ermöglicht den Zugang zu medizinischen Leistungen, dient als Nachweis der Krankenversicherung und unterstützt moderne digitale Anwendungen im Gesundheitswesen. Doch was genau kann die eGK? Und welche Vorteile bringt sie mit sich?
Die eGK ist weit mehr als nur eine Krankenversicherungskarte. Sie enthält administrative Daten wie Name, Geburtsdatum, Adresse sowie ein Lichtbild der Versicherten, um Missbrauch zu verhindern. Ihre Rückseite kann als Europäische Krankenversicherungskarte genutzt werden, um eine unkomplizierte medizinische Versorgung im Ausland zu ermöglichen.
Die eGK ist zentraler Bestandteil der Telematikinfrastruktur (TI), die eine sichere digitale Vernetzung im Gesundheitswesen ermöglicht. Einige Highlights ihrer Funktionen:
Die eGK schafft Transparenz, reduziert Zettelwirtschaft und sorgt für mehr Sicherheit. Beispielsweise können Ärzte und Apotheken Medikationsdaten einfacher aktualisieren und Behandlungsfehler minimieren. Versicherte behalten die Kontrolle über ihre medizinischen Daten und entscheiden selbst, welche Anwendungen sie nutzen möchten.
Die eGK setzt höchste Maßstäbe in Sachen Datensicherheit. Zugriffe sind nur mit Zustimmung der Versicherten und über geschützte Systeme möglich. Ein Zugriff durch Dritte, wie Versicherungen oder Behörden, ist ausgeschlossen. Die Sicherheit der eGK basiert auf einem Zwei-Schlüssel-Prinzip: Die Daten sind verschlüsselt und können nur mit einer persönlichen PIN des Patienten freigegeben werden. Für Notfalldaten ist hingegen keine PIN erforderlich, damit Ärzte diese in medizinischen Akutsituationen schnell einsehen können. Falls die eGK verloren geht, bleiben die sensiblen Patientendaten geschützt, da sie ohne die PIN nicht ausgelesen werden können. Dieses Sicherheitskonzept sorgt dafür, dass unbefugter Zugriff verhindert wird.
NFC (Near Field Communication) ist eine drahtlose Übertragungstechnik, die Informationen zwischen Geräten und Gegenständen auf kurze Distanz überträgt. Seit Dezember 2019 sind alle Krankenkassen verpflichtet, eGKs mit kontaktloser Schnittstelle auszugeben. Die Digitalisierung von Gesundheitsdaten stellt hohe Anforderungen an den Datenschutz, da Gesundheitsdaten besonders sensibel sind. Trotz Herausforderungen bietet die eGK viele Vorteile: Daten wie Vorerkrankungen, Allergien und Medikation können zentral gespeichert und im Notfall schnell eingesehen werden. Das erleichtert die medizinische Versorgung erheblich.
Wenn die Gesundheitskarte ein NFC-Logo trägt, bedeutet das, dass sie kontaktlos funktioniert. Mit der NFC-eGK kann man über die TK-App Zugang zu TK-Safe, der elektronischen Patientenakte (ePA), erhalten. Nach erfolgreicher Registrierung hat man so jederzeit seine Gesundheitsdaten parat. Die eGK basiert auf dem Fünften Buch Sozialgesetzbuch (SGB V) und weiteren Verordnungen. Verpflichtend sind nur administrative Daten und Notfalldaten. Freiwillige Daten, wie Angaben zu Organ- und Gewebespenden oder Medikationspläne, können nach individueller Entscheidung hinterlegt werden.
Die elektronische Gesundheitskarte ist ein wichtiger Schritt in Richtung digitalisierte und patientenzentrierte Gesundheitsversorgung. Mit ihren vielseitigen Funktionen erleichtert sie den Alltag von Patienten und Behandelnden gleichermaßen und verbessert die medizinische Versorgung nachhaltig.
Letzte Aktualisierung am 02.01.2025.