Als Facelift (Face-Lifting) werden Operationen im Gesicht bezeichnet, die der Glättung von Falten beziehungsweise der Verjüngung des Aussehens dienen. Die operative Faltenstraffung kann natürlich auch den Bereich der Augen betreffen. Wenn man von einem Facelift spricht, dann meint man häufig die Gesichtsstraffung des unteren Gesichts. Eine Straffung der Stirn wird häufig als oberes Facelift bezeichnet.
Zu den Schönheitsoperationen, die im oberen Gesichtsbereich durchgeführt werden können (oberes Facelift / Facelifting), gehört die Brauenanhebung (Browlift), aber auch die Korrektur der Stirnfalten und der Schläfen.
Falten entstehen im Laufe des Lebens durch natürliche Alterungsprozesse. Substanzen, die für die Elastizität sorgen (Kollagen und Elastin), nehmen ab, und das Gewebe wird langsam schlaff. Diese Vorgänge werden durch einige Faktoren verstärkt, zum Beispiel durch Rauchen und starke Sonneneinwirkung. Des Weiteren spielt auch die Bewegung der mimischen Muskulatur eine Rolle.
Die Falten bilden sich unter anderem neben den Augen (so genannte Krähenfüße), an der Stirn und an der Schläfe. Durch die Erschlaffung des Gewebes kann es auch zu einem Absinken der Augenbrauen kommen, was ebenfalls durch eine Facelift-Operation behandelt werden kann. Augenbrauen können allerdings auch schon so angelegt sein, dass sie nicht dem Schönheitsideal entsprechen. Dies ist bei Mann und Frau unterschiedlich.
Die Operation im Gesicht wird meist in örtlicher Betäubung nach Gabe von mehreren Spritzen durchgeführt. Bisweilen kann auch eine Vollnarkose vorgenommen werden. Vor dem Eingriff sollten, falls eingenommen, gerinnungshemmende Medikamente (z. B. Marcumar® oder Aspirin®) abgesetzt werden.
Das Facelifting kann als offene Operation oder als geschlossene (endoskopische) Operation durchgeführt werden.
Bei der offenen Operation zum oberen Facelifting wird zunächst ein Schnitt an der Kopfhaut vorgenommen. Dieser verläuft beim kompletten Facelift bogenförmig von Ohr zu Ohr, manchmal direkt am Haaransatz. Die Haut wird vom Untergrund abgelöst, eventuell mit den darunter liegenden Gewebestrukturen. Überschüssige Haut wird dann entfernt und die Operationsränder miteinander vernäht. Dabei werden auch die Augenbrauen nach oben gezogen. Wenn das tiefere Gewebe mit abgehoben wird, kommt es in jedem Fall zu kleinen Nervenausfällen, allerdings können auch senkrechte Falten der Stirn (so genannte Zornesfalten) und größere waagerechte Falten geglättet werden.
Die endoskopische (geschlossene) Operation kann bei Bedarf in eine offene Operation umgewandelt werden, zum Beispiel bei ungenügender möglicher Korrektur, bei Blutungen oder anderen Komplikationen.
Beim unteren Facelift gibt es im Wesentlichen zwei Varianten:
Beim Midface-Lift wird erschlafftes Gewebe im Bereich der Wangen und des Jochbeins gestrafft. Diese Operation kann mit einem Endoskop durchgeführt werden.
Beim Face-Neck-Lift wird zusätzlch noch der Halsbereich gestrafft.
Nach dem Eingriff erhält der Patient am Kopf einen Verband.
Beim Facelift kommt es praktisch immer zu Gefühlsstörungen an der Kopfhaut. Meist verschwinden diese bald wieder, sie können aber auch langfristig bestehen bleiben. Wenn Nerven durchtrennt werden, kann es auch zur Lähmung bestimmter Muskeln im Gesicht kommen. Durch die Operation können Schmerzen und Schwellungen verursacht werden, die in der Regel bald wieder verschwinden. Blutungen und Nachblutungen sowie Wundheilungsstörungen, Infektionen und Narben können auftreten. Eventuell können sich daraus ästhetische Nachteile ergeben. Manchmal verzieht sich das Gewebe auffällig, so dass der Haaransatz sowie die Augenbrauen verschoben sein können.
Nach einer ambulanten Operation sollte der Patient sich abholen lassen, weil aufgrund der Betäubungs- und Beruhigungsmittel das Führen von Fahrzeugen unterlassen werden sollte.
Der Verband wird in der Regel nach einigen Tagen vom Arzt abgenommen. Die Fäden können nach fünf bis zehn Tagen ebenfalls vom Arzt gezogen werden. Der Patient sollte die Stirn zeitweise vorsichtig kühlen. Es sollte keine mechanische Belastung auf das operierte Gewebe einwirken, daher sollte auch für einige Wochen auf Sport verzichtet werden. Mehrere Monate lang sollte das operierte Gesicht nicht zu stark der Sonne ausgesetzt werden.
In der Regel kann ein ästhetisch schönes und zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden. Dies ist auch abhängig vom Umfang und der Art des Eingriffs. In manchen Fällen ist es allerdings auch möglich, dass das Ergebnis nicht den Wünschen entspricht, z. B. bei Entnahme von zu viel oder zu wenig Gewebe, bei Seitenungleichheit oder bei Narbenbildung. Eine Folgeoperation kann durchgeführt werden.
Bis zu einem gewissen Grade können Falten im Gesicht auch mit anderen Methoden geglättet werden. Dazu gehört z. B. das Spritzen des Mittels Botulinumtoxin (Botox®), das über eine Hemmung der Muskulatur im Gesicht wirkt. Ebenfalls möglich ist eine Art Wärmebehandlung mit Radiowellen (Thermage).
Bei einem Facelift handelt es sich um eine ästhetische Operation (Schönheitsoperationen), die aus rein medizinischer Sicht nicht notwendig sind. Daher erstatten die Krankenversicherungen auch nicht die Kosten der Behandlung, und der Patient sollte sich diesbezüglich vorher genau informieren.
Letzte Aktualisierung am 27.03.2019.