Netzhauterkrankungen, sogenannte Retinopathien, können ein Hinweis auf Veränderungen im Körper sein. Viele Krankheiten hinterlassen ihre Spuren auf der Netzhaut und bringen zudem häufig die Sehkraft dauerhaft in Gefahr.
Wer viele Jahre unter Diabetes leidet, muss davon ausgehen, dass auch seine Sehleistung in Mitleidenschaft gezogen wird. Umso wichtiger ist es, Netzhautablösungen rechtzeitig zu erkennen und sie mit dem Laser zu behandeln. Diabetiker sollten mindestens einmal im Jahr für eine Vorsorgeuntersuchung zum Augenarzt gehen. Darüber hinaus ist es natürlich essenziell, dass Blutzuckerspiegel und Blutdruck normalisiert werden.
Neben Diabetes kann auch Bluthochdruck zu Netzhauterkrankungen führen. Blutverdünnende Mittel schaffen Abhilfe gegen die Grunderkrankung.
Sollte es zu einer plötzlichen einseitigen Erblindung oder einem Gesichtsfeldausfall kommen, ist sofort der Arzt aufzusuchen. Der Sehausfall könnte auf ein Blutgerinnsel zurückzuführen sein, das die Netzhautarterie verstopft. Im Einzelfall muss dann entschieden werden, ob das Gerinnsel mit einem augendrucksenkenden Medikament behandelt werden kann oder ob ein chirurgischer Eingriff notwendig wird.
Daneben gibt des angeborene Erkrankungen, die die Netzhaut gefährden. Bei Morbus Coats z.B. erweitern sich die Netzhautgefäße und es kann zu einer Netzhautablösung kommen. Rechtzeitig erkannt, kann eine drohende Erblindung häufig verhindert werden.
Bei Frühgeborenen ist die Netzhaut meist noch nicht ganz entwickelt und kann sich leicht ablösen. Hier ist eine niedrige Sauerstoffzufuhr wichtig, damit dauerhafte Schädigung der Sehkraft vermieden werden kann.
Doch nicht nur die oben beschriebenen Gefäßerkrankungen können die Netzhaut schädigen, auch das Alter hinterlässt seine Spuren. Wenn man älter wird, spalten sich die innere und die äußere Netzhautschicht. Diese in der Fachsprache Retinoschisis genannte Netzhauterkrankung ist ein häufiges Phänomen, das in der Regel nicht behandelt werden muss. Nur in wenigen Fällen löst sich die Netzhaut ab, kann dann aber mit dem Laser wieder befestigt werden.
Gefährlicher für das Augenlicht ist eine altersbedingte Makuladegeneration (AMD), die bei älteren Menschen zur Erblindung führen kann. Rechtzeitig behandelt lässt sich ein Fortschreiten der Erkrankung zumindest verlangsamen.
Netzhauterkrankungen können zudem erblich bedingt sein, wie z.B. Morbus Stargardt, Morbus Best oder Retinopathia pigmentosa. Bislang sind diese Netzhauterkrankungen noch nicht heilbar.
Sollte sich das Sehvermögen ohne eine bekannte erbliche Vorbelastung plötzlich verschlechtern, tauchen schwarze Punkte oder Lichtblitze auf, sollte der Betroffene nicht lange zögern und den Augenarzt aufsuchen. Häufig steckt eine entzündliche Netzhauterkrankung dahinter, die gut behandelt werden kann.
Grundsätzlich gilt: Wer seine Gesundheit schätzt, sollte die jährliche Vorsorge beim Augenarzt ernst nehmen. Je früher Retinopathien erkannt werden, desto besser sind die Heilungschancen.
aktualisiert am 13.05.2014