In Großbritannien unterziehen sich pro Jahr rund 300.000 Menschen einer Kataraktoperation, um das Objektiv in ihren Augen zu ersetzen – somit ist dies einer der häufigsten chirurgischen Eingriffe.
Der Graue Star (Katarakt) ist eine Augenkrankheit, die langsam fortschreitet und bei der sich die normalerweise klare Linse schleichend eintrübt. In der Regel tritt diese altersbedingte Erscheinung nach dem 60. Lebensjahr auf, aber verstärkt leiden auch jüngere Menschen an dieser unangenehmen Augenerkrankung.
Folgende Symptome treten beim Grauen Star auf:
- Verzerrte oder unscharfe Bilder
- Veränderte Wahrnehmung von Farben
- Probleme mit dem räumlichen Sehvermögen
- Schlechtere Sehschärfe
- Blendempfindlichkeit
Ein Augenarzt kann die Krankheit schon erkennen, bevor die Symptome auftreten. Sobald die Symptome den Alltag beeinträchtigen, muss der Patient operiert werden. Hierbei wird die getrübte Linse durch eine Kunstlinse ersetzt. Eine Kataraktoperation wird normalerweise unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Eventuelle Fehlsichtigkeiten können gleich mitbehoben werden.
Zunächst wird die getrübte Linse mit Schallwellen oder auch mit einem Laser in kleine Stücke gebrochen. Die Stücke werden dann über einen Tunnel entnommen und die künstliche Linse wird eingefügt.
Standardmäßig wird eine Monofokallinse (Ein-Stärken-Linse) verwendet. Diese ist allerdings nur für einen Entfernungsbereich geeignet, normalerweise für die Ferne. Für Arbeiten am Computer oder zum Lesen wird eine Brille benötigt. Es gibt diese Linse auch mit einem Blaulichtfilter, welche die Netzhaut vor schädlichen UV-Strahlen schützt.
Es gibt aber auch noch weitere Arten von Ersatz-Linsen:
"Jede der Linsen hat Vorteile und Nachteile, je nach Bedarf des Patienten und Fehlsichtigkeiten", sagt Dr. Stevens. Entscheidend bei der Wahl ist auch der Lebensstil - fahren Sie viel Auto, lesen Sie viel oder möchten Sie wieder Sport treiben?
Die meisten Menschen reagieren nach einer Augenoperation sehr emotional, wenn sie zum ersten Mal, meist seit Jahren, wieder deutlich sehen können.
Eine andere Form der Monofokallinse, ist eine torische Intraokularlinse. Diese Art der Linse ist speziell für Menschen mit einer Hornhautverkrümmung (die Hornhaut ist nicht symmetrisch geformt) geeignet. Diese torische Intraokularlinse kann nur eine Brennweite korrigieren, sodass eine Brille trotzdem noch erforderlich ist. Verzerrungen der Hornhautverkrümmung werden mit dieser Linse präzise ausgeglichen.
Werden die Augen aufgrund eines Grauen Stars operiert, so kann eine Multifokallinse implantiert werden. Patienten haben so die Möglichkeit, ohne eine Brille auszukommen. Während einer ausführlichen Untersuchung wird festgestellt, ob der Patient für die Art von Linse geeignet ist. Die Multifokallinse ist sowohl für Fern- und Nahsicht geeignet.
Letzte Aktualisierung am 25.11.2018.