Lässt sich der fortschreitende Verlust der Sehkraft bei AMD verlangsamen?
Viereinhalb Millionen Menschen in der Bundesrepublik leiden unter einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD). Bei 50% der über 60 Jährigen kommt es durch diesen Zustand zu einer Beeinträchtigung der Sehkraft.Für die Jenaer Universitäts-Augenklinik ein Anlass im Rahmen einer Studie zu untersuchen, inwiefern der fortschreitende Verlust der Sehkraft bei einer AMD zu verlangsamen oder gar aufzuhalten ist. Als Ursachen für eine AMD sind zum Beispiel Ablagerungen bekannt, sowie Störungen des Stoffwechsels innerhalb der Gewebeschichten der Netzhaut.
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Mit fortschreitendem Alter nehmen diese Beeinträchtigungen zu. Allerdings hängt es auch von der Lebensweise des Einzelnen ab, in welchem Maße die Risikofaktoren ins Gewicht fallen. Das heißt im Klartext: Jeder kann selbst einen guten Teil dazu beitragen, einer frühzeitigen AMD vorzubeugen bzw. eine stark ausgeprägte AMD zu verhindern. Vor allem die Nikotinsucht, zu hoher Blutdruck und falsche Essgewohnheiten begünstigen die altersbedingte Makuladegeneration.
Die Mediziner der Jenaer Klinik untersuchen in diesem Zusammenhang, ob Mittel zur Nahrungsergänzung einen positiven Einfluss auf das Fortschreiten des Sehkraftverlustes bei einer AMD haben können. Den Probanden wird eine Wirkstoffkombination aus Omega-3-Fettsäuren, aus Lutein sowie Zeaxanthin verabreicht. All diese Stoffe sind natürliche Bestandteile der Netzhaut und stehen in dem Ruf, zellschützend und als UV-Filter zu wirken.
Die Studie ist auf ein Jahr angesetzt. Vorhergehende Studien zur Beeinflussung der AMD dauerten maximal 6 Monate. Innerhalb dieser Zeit werden die Probanden regelmäßig augenärztlich im Hinblick auf eventuelle Makulaveränderungen oder Sehkraftschwankungen beobachtet. Mit Hilfe von Blutproben wird gleichzeitig Buch über die Blutkonzentration der verschiedenen gegebenen Substanzen geführt.
Bei der AMD handelt es sich in der Regel um eine ständig fortschreitende Schwächung der zentralen Sehschärfe bei älteren Menschen. Die Makula, auch "Gelber Fleck" genannt, liegt im Zentrum der Netzhaut und garantiert dem Auge die Möglichkeit zur Scharfstellung beim Sehen. Der von der AMD betroffene Patient kann meist nicht mehr Lesen und ist nicht mehr imstande ein Fahrzeug im Straßenverkehr zu führen. Auch das Erkennen seines Gegenübers fällt ihm mit Fortlauf der Krankheit immer schwerer.
Die Mediziner unterscheiden zwei verschiedenen Formen der AMD:
Bei 85% der Fälle handelt es sich um die "trockene" AMD bei der Gewebeteile der zentralen Netzhaut langsam absterben. Dieses Absterben führt dann zu einer allmählichen Verschlechterung der Sehfähigkeit. Die "trockene" AMD kann im Verlauf zum vorläufigen Stillstand kommen. Die betroffenen Patienten können in diesem Fall häufig mit Sehhilfen bis ins hohe Alter ihre Lesefähigkeit behalten.
Im Verlauf der wesentlich seltener auftretenden "feuchten" AMD sammelt sich Flüssigkeit unterhalb der Makula an, in der Regel aus eingewachsenen Gefäßen der Aderhaut. Die austretende Flüssigkeit schädigt in der Folge die lichtempfindliche Zellstruktur der Makula. Das auf der Netzhaut entworfene Abbild wirkt hierdurch verzerrt. Erste Symptome der "feuchten" AMD sind daher "Biegeeffekte" bei geraden Linien, später kommt es zu Flecken im Gesichtsfeld.
Eine Möglichkeit zur Prüfung auf eine vorliegende AMD bietet der von Augenärzten angebotene sogenannte "Amsler Test".