Allgemeines
Fremdkörper können sich relativ leicht auf
Bindehaut und
Hornhaut des Auges festsetzen. Gehen diese nicht von alleine ab, so ist eine
Entfernung notwendig. Es handelt sich meist um eine einfache Behandlung.
Welche Fremdkörper auf der Augenoberfläche kommen häufig vor?
Meist gelangt der Fremdkörper durch die Luft auf das Auge, nur in den seltensten Fällen wird er z. B. eingerieben. Häufig sind metallische Fremdkörper, die durch Flexen oder Schmirgeln ohne Augenschutz auf das Auge fliegen können. Auch Pflanzenteile gelangen oft auf das Auge, z. B. Holzsplitter, Blütenbestandteile oder kleine Samen. Praktisch alle kleinen festen Teilchen können als Bindehaut- oder Hornhautfremdkörper vorkommen.
Welche Beschwerden können auftreten?
Es besteht ein
Fremdkörpergefühl auf dem Auge. Manchmal wird vom Patienten jedoch anfangs nichts bemerkt. Es kann zu Schmerzen, gerötetem und tränendem Auge kommen. Oft kann der Fremdkörper von anderen Personen auf der Augenoberfläche gesehen werden, häufig ist er aber auch sehr klein oder sitzt an nicht von außen sichtbaren Stellen. Wenn sich der Fremdkörper unter dem Lid befindet, so kann es zu Kratzern auf der Hornhaut kommen, die stärkere Schmerzen und ein krampfhaftes Zusammenkneifen der Lider bewirken.
Das auf dem Auge festsitzende Stückchen kann „einwachsen“ und Folgeprobleme bereiten. Es kann zu Entzündungen, Gefäßeinsprossungen oder Narben kommen, was die Sehschärfe herabsetzen kann. Daher sollte der Fremdkörper möglichst bald entfernt werden.
Wie wird der oberflächliche Fremdkörper beseitigt?
Der Fremdkörper kann in der Regel schon während der Untersuchung durch den Augenarzt entfernt werden. Zuerst erfolgt eine kurze Befragung (Anamnese), insbesondere darüber, ob und wann etwas bemerkt wurde. Dann wird ein
Sehtest und eine Betrachtung des Auges an der Spaltlampe, einer augenärztlichen Untersuchungseinheit mit Vergrößerung, durchgeführt. Oft stecken auch offene Stellen auf der Hornhaut (Erosio) hinter einem Fremdkörpergefühl. Die Hornhaut wird mit einem Farbstoff (Fluoreszein) angefärbt, mit dem solche Kratzer besser sichtbar werden. Findet sich kein Fremdkörper auf der Oberfläche des Auges, so wird das Lid mit Hilfe eines Stabes oder eines speziellen Lidhakens umgeklappt. Betrachtet werden muss des Weiteren der Augenhintergrund, um einen tief in das Auge eingedrungenen Fremdkörper auszuschließen. Hierzu ist in der Regel eine Pupillenerweiterung mit speziellen Augentropfen notwendig. Manchmal kann auch eine Röntgen- oder Ultraschalluntersuchung erforderlich werden.
Wurde ein Fremdkörper auf der Hornhaut oder Bindehaut gefunden, so werden Augentropfen zur örtlichen Betäubung gegeben. Frische Fremdkörper können oft schon mit einem Wattestäbchen entfernt werden, ansonsten wird ein steriles hakenförmiges Instrument beziehungsweise eine Nadel verwendet. Nach dem Herausholen noch vorhandene Überreste werden ebenfalls möglichst komplett entfernt. Bei metallischen Fremdkörpern auf der Hornhaut findet sich oft ein Rostrest. Kann dieser nicht mit dem Kratzinstrument entfernt werden, so wird ein feiner Bohrer beziehungsweise eine Fräse verwendet.
Schließlich wird eine antibiotische Augensalbe aufgetragen, damit Infektionen der offenen Stelle von Hornhaut oder Bindehaut vorgebeugt werden. Ein Verband ist nur selten notwendig. Die Salbe sollte auch in den folgenden Tagen angewendet werden. Beachtet werden muss, dass mit einem Auge, auf dem sich Salbe befindet, nur sehr verschwommen gesehen werden kann. Der Defekt heilt meist nach wenigen Tagen ab.
Prognose nach der Fremdkörperentfernung
In den allermeisten Fällen lässt sich ein nicht tief eingedrungener Fremdkörper auf dem Auge problemlos entfernen, und die offene Stelle heilt rasch wieder zu. Nur sehr selten kann es zu Entzündungen oder Narbenbildung kommen.
Wichtig ist es, z. B. bei Arbeiten mit Flexgeräten, die Augen vor Fremdkörpern zu schützen. So sollten dann z. B. Schutzbrillen verwendet werden.