Bei einer Röntgenuntersuchung werden Röntgenstrahlen durch den menschlichen Körper geschickt und auf der anderen Seite wieder aufgefangen, so dass ein Abbild der inneren Strukturen gewonnen werden kann. Dies ist in nahezu allen medizinischen Bereichen von Nutzen, so auch für gewisse Fragestellungen in der Augenheilkunde.
In der Augenmedizin werden Röntgenaufnahmen hauptsächlich dann angefertigt, wenn nach einer Verletzung abgeklärt werden soll, ob ein Knochenbruch der Augenhöhle vorliegt (Orbita-Fraktur). Des Weiteren wird ein Röntgen des Augenbereichs manchmal vorgenommen, um einen Fremdkörper nachzuweisen oder auszuschließen. Eine Spezialuntersuchung ist die Röntgen-Kontrastmitteluntersuchung der ableitenden Tränenwege (Dakryozystographie) bei Verstopfung des Tränenabflusses (Tränenwegsstenose).
Vor der Untersuchung müssen insbesondere metallische Gegenstände im Kopf- und Halsbereich abgelegt werden. Dazu zählen neben Schmuck (Ketten, Ohrringe, Piercings) auch Brillen, Haarspangen sowie herausnehmbare Zahnprothesen.
In aller Regel sitzt der Patient während der Aufnahme auf einem Stuhl oder Hocker. Wenn sich der Kopf in der richtigen Lage befindet, verlässt der Röntgenassistent kurzzeitig den Röntgenraum, und eine Aufnahme erfolgt. Dies dauert nur wenige Sekunden, in denen sich der Patient nicht bewegen sollte, damit die Aufnahme nicht verwackelt.
Für viele Zwecke genügt eine Übersichtsaufnahme, bei der die Augenhöhlen im Strahlengang von hinten nach vorne durchleuchtet werden (Röntgen-Orbita). Zusätzlich kann für einige Belange eine Nasennebenhöhlenaufnahme notwendig sein (Röntgen-NNH). Nur noch selten wird heutzutage die Röntgenaufnahme nach Rheese durchgeführt, bei der der knöcherne Kanal beurteilt wird, durch den der Sehnerv verläuft. Bei einer Tränenwegsaufnahme (DCG) wird kurz vor der Aufnahme ein öliges Kontrastmittel gespritzt.
Das Hauptrisiko bei jeder Röntgenuntersuchung besteht in der Strahlenbelastung. Röntgenstrahlen können zu Erbgutschäden führen und daher unter Umständen Krebs auslösen. Jedoch ist die Strahlendosis so gering, dass dieses Risiko bei einer Einzeluntersuchung als minimal anzusehen ist.
Röntgen wird heute zunehmend auch in der Augenheilkunde von neueren bildgebenden Verfahren wie Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) abgelöst. Diese weisen oft eine bessere Auflösung und eine höhere diagnostische Aussagekraft auf. Auch eine Ultraschalluntersuchung kann für verschiedene Zwecke sinnvoller sein.
Letzte Aktualisierung am 09.12.2018.