Die Augenerkrankung Grüner Star ist eine der häufigsten Auslöser für den Verlust des Sehvermögens. Bei dieser Krankheit besteht ein erhöhter Augeninnendruck, der den Sehnerv zerstören kann. Bisher wurde der Druck im Auge durch großflächiges Aufschneiden der Bindehaut reduziert. Dieser Eingriff stellt jedoch ein Trauma für das Auge des Patienten dar.
Eine neuartige Operationstechnik mit Hilfe eines Trabetkoms ermöglicht nun einen schonenderen Eingriff. Dabei wird mit dem 35.000 Euro teuren Gerät, das mit freiem Auge wie eine gewöhnliche Nadel aussieht, ein 1,7 Millimeter großer Schnitt in die Hornhaut gemacht. Durch die elektrochirurgische Abtragung des Gewebes kann das Kammerwasser im Auge abgeleitet werden. Das Trabetkom - das aus einem Messer, einer Elektrode, einem Absaug- und einem Infusionskanal besteht - ermöglicht einen risikoarmen Eingriff, der nur ungefähr zehn Minuten dauert und zumeist ohne Komplikationen verläuft. Der Patient muss nicht in Vollnarkose versetzt werden, da eine örtliche Betäubung ausreichend ist.
Mit der neuen Operationsmethode kann eine Reduzierung des Augeninnendrucks um bis zu 30 Prozent erreicht werden. Sie ist daher für Patienten, bei denen der Druck leicht gesenkt werden muss, ideal, da sie die Augen, im Vergleich zu der herkömmlichen Operation, schont. Bei Patienten mit stark erhöhtem Druck ist die Trabetkom-Operation jedoch nicht ausreichend. In solch einem Fall muss auf die bisher praktizierte Methode, bei der die Bindehaut aufgeschnitten wird, zurückgegriffen werden. Ungefähr der Hälfte aller an Grünem Star Erkrankten kann mit dem Trabetkom geholfen werden.
Nach der Operation müssen die Patienten dennoch häufig weiterhin Medikamente gegen erhöhten Augendruck nehmen. Die Dosierung dieser Medizin kann jedoch zumeist deutlich herabgesetzt werden.
Letzte Aktualisierung am 23.04.2010.