Die Hagelkorn-Operation wird in aller Regel in örtlicher Betäubung mit Gabe einer Spritze vorgenommen. Mit einem speziellen Lidhalter (Chalazion-Klemme) wird der Befund festgehalten und das Lid nach außen umgeklappt. Dann wird an der Lidinnenseite über der Schwellung ein Schnitt vorgenommen, der senkrecht zum Lidrand geführt wird. Wenn das Hagelkorn eröffnet wurde, kann der Inhalt mit einem kleinen scharfen löffelartigen Instrument herausgekratzt werden. Die Kapsel des Hagelkorns wird so weit wie möglich mitentfernt, so dass ein neuer Aufstau von Sekret vermieden wird. Eine Naht ist meist nicht notwendig. Antibiotische Salbe wird aufgetragen und ein Augenverband wird angelegt, der am Operationstag noch auf dem Auge bleiben sollte.
Meist wird die Operation ohne große Komplikationen überstanden. Es kann zu Blutungen und Nachblutungen sowie zu Infektionen kommen. Nicht ausgeschlossen werden können des Weiteren z. B. eine Verletzung des Auges, Nervenbeschädigung oder Verziehung des Lides durch Narbenbildung.
In aller Regel kann ein Hagelkorn problemlos entfernt werden. Es kommt jedoch relativ häufig zum Wiederauftreten (Rezidiv) eines Hagelkorns, so dass eventuell später erneut eine Operation erfolgen muss.
Zeigt sich in der feingeweblichen Untersuchung des entnommenen Materials, dass es sich doch um einen anderen Befund handelt, so müssen gegebenenfalls weitere Behandlungsmaßnahmen erfolgen (beispielsweise bei der sehr seltenen Möglichkeit eines bösartigen Lidtumors).
Manchmal kommt es zur Rückbildung der Hagelkörner nach einiger Zeit, auch ohne dass eine Behandlung erfolgt. Meist muss der Befund jedoch herausoperiert werden, um ihn beseitigen zu können.
aktualisiert am 23.03.2023