Was ist ein Entropium?
Ein
nach innen gedrehtes Augenlid wird als Entropium bezeichnet. Die Erkrankung ist häufig verbunden mit einem
Scheuern der Wimpern auf der Bindehaut und Hornhaut (Trichiasis). Um bei Beschwerden das Entropium zu behandeln, ist meist eine Operation empfehlenswert.
Was ist die Ursache für diese Lidfehlstellung?
Das Entropium kann durch
Gewebeerschlaffung im Alter verursacht sein. Die Aufhängebänder des Unterlides sind dann erschlafft, und oft ist bei älteren Personen auch das Auge nach innen eingesunken. Des Weiteren kann ein Entropium durch
Narbenbildung mit Zugwirkung bedingt sein, z. B. nach Verätzungen, nach Verletzungen, nach Infektion der Bindehaut mit Chlamydien (Trachom) oder durch bestimmte Haut- und Gewebekrankheiten (z. B. Stevens-Johnson-Syndrom).
Ein Entropium kann auch angeboren sein, was häufig bei Asiaten der Fall ist. Dieses angeborene nach innen gerichtete Lid verursacht meist keine Beschwerden und muss dann auch nicht behandelt werden. In der Regel bildet es sich von alleine zurück.
Welche Probleme treten bei einem Entropium auf?
Im Vordergrund steht das Kratzen des Lidrandes und vor allem der Wimpern auf der Hornhaut und Bindehaut des Auges. Durch die
Reizung der Augenoberfläche ist die Bindehaut gerötet, und es kommt zu einem Lidkrampf. Dies kann das Entropium noch weiter verstärken. Es kann durch das ständige Scheuern zu
Hornhautabschürfungen kommen, die meist sehr schmerzhaft sind.
Wie wird die Entropium-Operation durchgeführt?
Die Operation erfolgt meist in örtlicher Betäubung, kann aber auch in Vollnarkose durchgeführt werden. Der Eingriff richtet sich nach dem individuellen Befund. Es gibt viele Methoden der Entropium-Korrekturoperation. Die jeweiligen Schnitte werden nach Möglichkeit so geführt, dass sie in bereits vorhandenen Hautfalten oder am Lidrand unauffällig verlaufen. Oft wird das Lid durch Entfernung überschüssigen Muskel-, Haut- und Bindegewebes gestrafft. Auch kann es sinnvoll sein, Gewebe zu durchtrennen, etwas zu verlagern und dann wieder zu vernähen.
Welche Risiken beinhaltet die Operation?
Schwerwiegende Komplikationen sind selten. Blutergüsse und Schwellungen sind möglich und verschwinden in aller Regel bald. Es kann zu Blutungen, Nervenverletzungen, Infektionen, Wundheilungsstörungen sowie zu Narben kommen. Sehr selten kann auch das Auge selbst beschädigt werden. Eine erneute Einwärts- oder auch Auswärtsdrehung des Lides ist verhältnismäßig häufig, dies kann auch nach Jahren noch entstehen. Gegebenenfalls muss dann eine weitere Operation erfolgen.
Was ist nach der Operation am Augenlid zu beachten?
Der Patient sollte sich in den Tagen nach der Operation nicht zu stark körperlich betätigen und das frisch operierte Gewebe schonen, z. B. beim Waschen diesen Bereich auslassen. Die Fäden werden nach einigen Tagen vom Augenarzt gezogen.
Gibt es Alternativen zur Operation?
Es kann versucht werden, mit einem ständig aufgeklebten Pflasterstreifen das Lid nach außen zu ziehen. Ebenso kann durch eine kleine Naht (Schöpfer-Naht) versucht werden, eine Zugwirkung auszuüben, um den Lidrand wieder weiter nach außen zu wölben. Mit beiden Methoden kann längerfristig manchmal erreicht werden, dass das Entropium nicht mehr besteht. Bleibt die Lidfehlstellung länger, so sollte allerdings operiert werden.
Das Scheuern der Wimpern auf der Augenoberfläche kann des Weiteren auch mit einer speziellen Kontaktlinse vermieden werden.